Historie

Chronik der
Freiwilligen Feuerwehr Astheim

Bis zum Jahre 1928 bestand in Astheim eine Pflichtfeuerwehr. Für diese Wehr rekrutierte die Gemeinde alle jungen Männer aus dem Ort, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Eignung, Dienst tun konnten. Die im Ort ansässigen Landwirte waren verpflichtet Löschwasser zur Einsatzstelle zu fahren.
Feuerwehrkommandanten waren Georg Bender VI. und Philipp Wenzel.

Der Großbrand von 1928, bei dem Scheune und Wohnhaus von Andreas Heck, die Scheunen von Jakob Bender, Jakob Roos, Philipp Krummeck und Adolf Janitz bis auf die Grundmauern niederbrannten, war Anlaß eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen. Aus den Reihen der Pflichtfeuerwehr gründeten Georg Bender VI. und Gustav Bender als Initiatoren, eine Wehr auf freiwilliger Basis. Zu Beginn des Dritten Reiches entstand daraus 1933, unter der Leitung des Kommandanten Gustav Bender, eine rein Freiwillige Feuerwehr.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges und nach den Luftangriffen von 1942 bekämpften Männer und Frauen gemeinsam, Seite an Seite, Brandschäden in unserer Gemeinde. Auch über die Ortsgrenzen hinaus wurden sie zu Einsätzen in die Nachbarschaft, nach Mainz, Rüsselsheim, Groß-Gerau und Frankfurt, gerufen. Während der Kriegswirren übernahm wieder Georg Bender VI. das Kommando für den eingerückten Gustav Bender. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Frauengruppe zum festen Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr Astheim.

Nach Ende des Krieges sammelte Gustav Bender die kläglichen Reste seiner Freiwilligen Feuerwehr und erfüllte sie mit neuem Leben. Der Sohn seines Vorgängers G. Bender VI. wurde zum Stellvertreter bestimmt.

In dieser Zeit hatten es die Feuerwehrleute gegenüber der Bevölkerung nicht leicht. War man doch durch den vorangegangenen Krieg uniformmüde geworden. Dieses Vorurteil bauten die Wehrmänner aber schnell, durch ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft, ab.

Auf Initiative von Ortslandwirt Peter Pelz konnte im Tausch gegen Naturalien ( eine erhebliche Menge Kartoffel, Kraut und Hühnerfutter ) aus der Astheimer Landwirtschaft, das erste Astheimer Löschfahrzeug, ein Opel Blitz der Werkfeuerwehr MAN, erworben werden.

1952 stellte die Wehr eine neue TS 8 Tragkraftspritze in Dienst. Aus Spenden der Bevölkerung und aus eigener Tasche finanzierten sie die erste Astheimer Sirene, die 1955 auf dem historischen Rathaus installiert wurde.

In der Zwischenzeit hatten die Gemeindevertreter die Notwendigkeit des Brandschutzes erkannt und unterstützten die Feuerwehrleute bei deren Aufgaben.

1959 trat Gustav Bender aus gesundheitlichen Gründen zurück. Als Nachfolger wählte die Wehr Georg Bender und dessen Stellvertreter Jakob Märten.
In ihre Amtszeit fiel :
1965 die Bannerweihe
1969 die Ausrichtung des 23. Kreisfeuerwehrtages zum 40-jährigen Vereinsjubiläum.
Planung und Neubau des heutigen Feuerwehrgerätehauses von 1971 bis 1972, bei dem die Kameraden mit Hand anlegten.

Mit der Anschaffung der Atemschutzgeräte konnte man 1972, der immer größer werdenden Gefahren für die Einsatzkräfte im Brandeinsatz entgegenwirken.
Nach 12 Jahren Tätigkeit trat der stellvertretende Ortsbrandmeister Jakob Märten zurück. Seinen Platz übernahm Werner Bauer.

1973 gründete sich der Musikzug in der Freiwilligen Feuerwehr Astheim. Viele Musikanten erlernten noch in reiferem Alter ein Instrument. Diese Sparte stellte sich, nach 20 Jahren erfolgreichen Wirkens in der FFW, auf eigene Füße und erlebt heute als Musikverein Astheim eine neue Blüte.

1975 Ausrüstung der Wehr mit Funkgeräten.

1976 wurde Georg Bender von Ernst Schüßler als Wehrführer abgelöst.
Als Stellvertreter fungierte Hans Mühlbauer.

1977 gründete Ernst Schüßler die Jugendwehr. Bis heute ist diese Abteilung der Grundstock der Astheimer Feuerwehr. Hier werden junge Leute an ihre kommenden Aufgaben in der Einsatzabteilung heran geführt.

Mit dem 33. Kreisfeuerwehrtag durfte die Astheimer Wehr dieses Fest, anläßlich ihres 50-jährigen Bestehens, zum zweiten mal ausrichten.
Auch die Feuerwehrfreundschaft mit Waldkraiburg und die Verschwisterung mit der Partnerwehr Chennebrun aus Frankreich, im Jahre 1988 sind ein Verdienst von Ernst Schüßler.
Ebenso die Pflege der neu geknüpften Bande mit der Partnerwehr aus Astheim am Main.

1992 übernahm Volker Pelz die Wehrführung von seinem Vorgänger. Zweiter Wehrführer wird Thomas Bender.

Im gleichen Jahr wird die Wehr mit Funkmeldeempfängern ausgestattet.

1993 erhält die Freiwillige Feuerwehr Astheim ihr lang ersehntes Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 mit einem 600 Liter Löschwassertank.
Um der, auf die Feuerwehren zukommenden Aufgaben im Katastrophen- und Hochwasserschutz, gerecht zu werden, beschafft die Gemeinde Trebur, als Ersatz für die veralteten Kleinboote, moderne Feuerwehrmehrzweck-boote. Das Astheimer Boot wird 1994 auf den Namen Gustav 1 getauft und in Dienst gestellt.

Im Laufe der nächsten Jahren wurden durch die fleißigen Hände der Mitglieder zahlreiche Renovierungs- und Erweiterungsmaßnahmen am Gerätehaus wie: Neugestaltung des Schulungsraums und Installation modernster Präsentationstechniken, Überbau des Hofs für weitere Stellflächen und Verlagerung der Kleiderspinde aus der Fahrzeughalle usw. durchgeführt.

Mit Erstellung des Bedarfs- und Entwicklungsplans und der daraus resultierenden Änderungen in der Ausrüstung wurde das Mehrzweckboot 2003 durch ein Rettungsboot ersetzt.

Im Jahr 2004 feiert die Wehr ihr 75 jähriges Bestehen im Rahmen des 58. Kreisfeuerwehrtages mit der Bevölkerung  der Gemeinde, mit seinen Partnerwehren, den Feuerwehren des Kreises Groß-Gerau und zahlreichen Gästen aus nah und fern. In diesem Rahmen konnte dann auch der neue MTW in Dienst gestellt werden.

Der LF8 wurde nach 27 jähriger Dienstzeit 2009 durch den Gerätewagen der FFW Trebur ersetzt und schließt so die Umsetzung des Fahrzeugkonzeptes der Gemeinde Trebur mit Festschreibung im Bedarfs- und Entwicklungsplan ab.

Das Fahrzeug wird neben der Feuerwehrtechnischen Beladung, die auf Rollcontainer verlastet ist durch 500m B-Schlauch in Gitterboxen ergänzt und kann so vielseitig für alle Wehren eingesetzt werden

Die Freiwillige Feuerwehr ist zu einem festen Bestandteil des Astheimer Vereinslebens geworden. Sie zählt heute mit mehr als 300 aktiven und passiven Mitgliedern zu den vier Säulen, auf die der Brandschutz in der Großgemeinde Trebur aufgebaut ist. Technische Ausstattung und kontinuierliche Ausbildung können sich sehen lassen. Regelmäßige Übungsabende runden den Ausbildungsstand ab. Die Gemeinde ist darauf bedacht ihren Bürgern, durch eine schlagkräftige Feuerwehr, größt möglichen Schutz zu gewährleisten.

Fahrzeuge:

1 LF8/6    /     Löschgruppenfahrzeug
1 GW-N   /     Gerätewagen
1 MTW    /      Mannschaftstransportwagen
1 MZB     /      Mehrzweckboot

Mehr Informationen zu unseren Fahrzeugen finden Sie hier

Für die Zukunft wünschen sich die Astheimer Brandschützer, weitere tatkräftige Unterstützung aus der Bevölkerung.